Johannes Cajoni (1629?-1687)

Musikalische Ausbildung an den Klöstern von Klausenburg (Cluj), Weißenburg (Alba Iulia) und Sumuleul-Ciucului (1637-1648) bei Fenessy Mihály und Tasnádi Bálint (Musiktheorie) und Oswaldus (Orgel). Weitere Orgelausbildung in Tyrnau (Slowakei, 1655). Musiklehrer und Organist an der Klosterschule von Şumuleul-Ciucului (1650-55), Gehilfe eines staatlichen Kommissars (1660/61), Berater im Konvent von Şumuleul-Ciuc; Definitor (1662-65), Guardian in den Klöstern Călugăreni (1663, 1666-1668), Lăzarea (1669-1674) und Şumuleul-Ciuc (1682-1683), Kustos der Provinz Şumuleu (1675-1678), apostolischer Vikar von Siebenbürgen (1677), Kustos am Kloster von Bacău (1684-1686), Kustos am Kloser Lăzarea (1686/87).

 

Johannes Caioni (János Kájóni), von rumänischer Abstammung, wurde ein Franziskanermönch. Als seine musikalische Begabung offensichtlich wurde, schickte man ihn zur Vervollkommnung ins slowakische Tyrnau, das zu jener Zeit Sitz des aus Gran geflüchteten Primas und ein Franziskanerzentrum war. In seiner berühmten Handschrift, dem "Codex Caioni", finden sich neben ungarischen, polnischen, rumänischen Volkstänzen Zigeunerweisen und auch Kirchenmusik aus ganz Europa.

 

Er wirkte als Orgelbauer und -restaurator in Siebenbürgen und an der Moldau und rief in Şumuleul-Ciuc eine Druckerei ins Leben (1676). Er zeichnete Volksmusik aus Siebenbürgen und der Moldau auf und bearbeitete sie für Virginal und Orgel. Er nahm auch an künstlerischen Darbietungen am Moldauischen Fürstenhof sowie im In- und Ausland teil. Er schrieb Gedichte, Theaterstücke und biblische Mysterienspiele für schulische Theateraufführungen.